MagicMirror
Seit Monaten liegt mein Raspberry Pi herum und wartet auf ein neues Projekt. Spannend fand ich die Idee von Michael Teeuw, den Pi in einen Spiegel zu bauen, der einstellbare Informationen anzeigt. Auf GitHub steht das gesamte Projekt zur Verfügung, ich probiere das aber erstmal selbst.
Hardware
Als Rechner kommt ein Raspberry Pi 2 mit WLAN-Dongle zum Einsatz. Zudem ein ausgedienter BenQ-Monitor. Es ist wichtig, dass die Anschlüsse des Monitors nach unten und nicht nach hinten zeigen, damit nicht noch mehr Platz zur Wand entstehen muss, um den Spiegel aufzuhängen.
Als Spiegel nehme ich einen RIBBA-Bilderrahmen mit 50x60cm von Ikea für 14,99€ mit semi-transparenter Spiegelfolie. Der Händler liefert gleich den passenden Zuschnitt. Vorteil ist, dass ich mich zwar selber sehe, aber auch durchscheint, was der Bildschirm anzeigt.
Konfiguration Raspberry Pi
Der MagicMirror unterscheidet sich nur gering vom IServ-Infodisplay. Ich installiere den Pi mit Raspbian und installiere Firefox (Iceweasel) nach und deinstalliere Googles Abspaltung Chromium:
sudo apt-get update sudo apt-get upgrade sudo apt-get install iceweasel sudo apt-get remove chromium-browser
Nach der Installation konfiguriere ich die Startseite auf eine festgelegte Webadresse, die die eigentliche Oberfläche, eine einfache HTML-Seite ausspuckt. Zudem sollte die Crash-Warnung von Firefox ausgeschaltet werden unter
about:config
ist das die Einstellung
browser.sessionstore.resume_from_crash
die auf false gesetzt werden muss.
Nach dem Abschluss starte ich Firefox einmal neu, um zu schauen, ob das geklappt hat. Wenn ja, installiere ich r-kiosk aus dem Firefox-Repo nach, um direkt ins Vollbild zu starten.
Wenn das erledigt ist, nehme ich Firefox mit in die Autostartdatei des Benutzers auf und deaktiviere den Bildschirmschoner unter /home/pi/.config/lxsession/LXDE/autostart:
@lxpanel --profile LXDE @pcmanfm --desktop --profile LXDE #@xscreensaver -no-splash @/usr/bin/iceweasel
Je nachdem wie der Spiegel angehängt werden soll, muss das Bild gedreht werden. Dafür setze ich die Einstellung in /boot/config.txt
display_rotate=1
Zudem sollte SSH über die Konfiguration aktiviert werden, damit der Pi über das Netz erreichbar ist.
Interface
Wie geschrieben, kommt eine normale HTML-Seite mit ein bisschen PHP zum Einsatz, um den Spiegel mit einem Interface zu bestücken. Wichtig ist, dass der Hintergrund der Seite schwarz und die Schrift weiß ist, damit die Halbtransparenz der Folie funktioniert. Zudem sind schmale Schriften schön, um dezent und nicht zu störend zu erscheinen.
Idee ist, erst einmal folgende Dinge anzuzeigen:
- Geburtstage heute, morgen und im Laufe der Woche
- Kalendertermine heute
- Uhrzeit, Datum
- Wetter
- Serverstatistik und Maillog
- Fritz!Box-Anrufbeantworter und Telefonlog
- RSS-Feed von lokalen Medien
Vermutlich auch nicht alles auf einmal, sonst sieht man sich irgendwann nicht mehr.