MagicMirror

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Version vom 30. Juli 2017, 09:37 Uhr von Lukas (Diskussion | Beiträge)
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Seit Monaten liegt mein Raspberry Pi herum und wartet auf ein neues Projekt. Spannend fand ich die Idee von Michael Teeuw, den Pi in einen Spiegel zu bauen, der einstellbare Informationen anzeigt. Auf GitHub steht das gesamte Projekt zur Verfügung, ich probiere das aber erstmal selbst.

Hardware

Als Rechner kommt ein Raspberry Pi 2 mit WLAN-Dongle zum Einsatz. Zudem ein ausgedienter BenQ-Monitor. Es ist wichtig, dass die Anschlüsse des Monitors nach unten und nicht nach hinten zeigen, damit nicht noch mehr Platz zur Wand entstehen muss, um den Spiegel aufzuhängen.

Spiegel

Die Scheibe wird mit Spiegelfolie beklebt. Das geht relativ gut! Man sieht den Boden und die stützende Klopapierrolle durch.

Für den Spiegel habe ich mir einen RIBBA-Bilderrahmen mit 40x50cm von Ikea für 7,99€ gekauft. Mir war nicht klar, dass IKEA in diese Bilderrahmen Glas verbaut. Das ist wesentlich stabiler als Plexiglas und damit für den Einsatz noch besser geeignet. Dazu kommt semi-transparenter Spiegelfolie von Velken für 7,45€ plus Versand. Das sind die Art von Folien, die zum Beispiel auch in den typischen Vernehmungsräumen in Krimiserien zum Einsatz kommt. Ist die verspiegelte Seite hell genug angestrahlt, sieht man nur, was unmittelbar hinter der Scheibe ist, sein Spiegelbild aber wesentlich stärker.

Die Folie ist schnell aufgetragen. Velken liefert eine sehr gute Anleitung mit. Man muss die zu beklebende Scheibe vorher gründlich reinigen, auch bei originalverpackten Bilderrahmen von IKEA findet sich Dreck auf der Scheibe. Je mehr Mühe man sich damit gibt, desto reiner wird die Folie auf der Scheibe haften. Anschließend wird die Transportfolie von der Spiegelfolie abgezogen, beide Flächen (Klebefläche der Folie und Scheibe) werden mit einer Seifenlösung (5 Tropfen FROSCH Neutralreiniger auf 500ml Wasser) eingesprüht und positioniert. Die Folie wird dann mit dem mitgebrachten Montagerakel angedrückt und drei Tage nicht bewegt.

Das Ergebnis ist schon unmittelbar nach dem Kleben zu sehen und wird Tag für Tag mehr.

Rahmen

Als Rahmen wollte ich ursprünglich den Bilderrahmen von IKEA nehmen, stelle aber fest, dass die Dicke eventuell nicht ausreicht, da der Bildschirm mit Controller sicherlich etwas mehr Platz nach hinten braucht. Eventuell muss ich noch zum Baumarkt fahren.

Konfiguration Raspberry Pi

Der MagicMirror unterscheidet sich nur gering vom IServ-Infodisplay. Ich installiere den Pi mit Raspbian und installiere Firefox (Iceweasel) nach und deinstalliere Googles Abspaltung Chromium:

sudo apt-get update
sudo apt-get upgrade
sudo apt-get install iceweasel
sudo apt-get remove chromium-browser

Nach der Installation konfiguriere ich die Startseite auf eine festgelegte Webadresse, die die eigentliche Oberfläche, eine einfache HTML-Seite ausspuckt. Zudem sollte die Crash-Warnung von Firefox ausgeschaltet werden unter

about:config

ist das die Einstellung

browser.sessionstore.resume_from_crash

die auf false gesetzt werden muss.

Nach dem Abschluss starte ich Firefox einmal neu, um zu schauen, ob das geklappt hat. Wenn ja, installiere ich r-kiosk aus dem Firefox-Repo nach, um direkt ins Vollbild zu starten.

Wenn das erledigt ist, nehme ich Firefox mit in die Autostartdatei des Benutzers auf und deaktiviere den Bildschirmschoner unter /home/pi/.config/lxsession/LXDE/autostart:

@lxpanel --profile LXDE
@pcmanfm --desktop --profile LXDE
#@xscreensaver -no-splash
@/usr/bin/iceweasel

Je nachdem wie der Spiegel angehängt werden soll, muss das Bild gedreht werden. Dafür setze ich die Einstellung in /boot/config.txt

display_rotate=1

Zudem sollte SSH über die Konfiguration aktiviert werden, damit der Pi über das Netz erreichbar ist.

Interface

Wie geschrieben, kommt eine normale HTML-Seite mit ein bisschen PHP zum Einsatz, um den Spiegel mit einem Interface zu bestücken. Wichtig ist, dass der Hintergrund der Seite schwarz und die Schrift weiß ist, damit die Halbtransparenz der Folie funktioniert. Zudem sind schmale Schriften schön, um dezent und nicht zu störend zu erscheinen.

Idee ist, erst einmal folgende Dinge anzuzeigen:

  • Geburtstage heute, morgen und im Laufe der Woche
  • Kalendertermine heute
  • Uhrzeit, Datum
  • Wetter
  • Serverstatistik und Maillog
  • Fritz!Box-Anrufbeantworter und Telefonlog
  • RSS-Feed von lokalen Medien

Vermutlich auch nicht alles auf einmal, sonst sieht man sich irgendwann nicht mehr.